August Melo

Bademeister

Nach dem Bau des neuen Sole-Freibades in Bad Rothenfelde im Jahr 1933 engagierte man den 22 jährigen August Melo als Schwimmmeister. Melo wirkte hier zwar nur bis zum Kriegsausbruch 1939, ist bis heute aber für viele alte Bad Rothenfelder unvergessen und ging in die Geschichte des Heilbades als der erste Bademeister Bad Rothenfeldes ein.

Der charismatische Sportler und gelernte Elektroingenieur wurde am 09.06.1911 in Hainstadt / Main geboren. Später zog er nach Osnabrück und arbeitete im gerade neu errichteten Freibad.

Dort verrichtete er vorrangig als Bademeister seinen Dienst, verblüffte die Freibadbesucher aber in erster Linie durch seine Sprungtechniken vom 3-m-Brett. Allabendlich stellte der muskulöse Schwimmer seine Sprung-Akrobatik vor den begeisterten Freibad-Besuchern zur Schau. So erinnert sich die in Bad Rothenfelde aufgewachsene Ilse Habekost noch heute an den Schwimmlehrer ihrer Kindertage: immer, wenn Melo seine Kunst-Sprünge vom 3-m-Brett machte, durfte sie länger im Freibad bleiben. Auch die nachfolgenden Bademeister Rothenfeldes sprachen noch lange nach Melos Tod von ihm als „Sprung-Kanone“ und in alten Foto-Büchern der Freibad-Einweihung wird er als „Der fliegende Mensch“ tituliert.

So ließ er andere an seinem Geschick teilhaben und bot auch Kurse im Schwimmen und Kunstspringen für Anfänger und Fortgeschrittene an. Überdies übernahm er die Leitung der Schwimmabteilung des TUS Bad Rothenfelde in jener Zeit.

Im ersten Kriegsjahr 1939 verzog Melo nach Hamburg und heiratete dort auch. Später zog er mit seiner Frau zurück nach Osnabrück. Kurz darauf musste er als Soldat an die Front. Zunächst nach Polen und 1942 nach Frankreich. Seine schwangere Frau musste er zurücklassen. Zur Geburt seiner 1. Tochter ließ er sich in Frankreich ein par Babyschühchen besorgen – in Größe 32! Die Kompanie amüsierte sich köstlich über die vermeintlichen „Schwimmfüße“ seines Babies. Diese Lacher und das Wissen um die Daheimgebliebenen halfen August Melo über manche schwere Stunde im Krieg hinweg. Die Babyschuhe trug er monatelang in seinem Wäschebeutel mit sich herum, da er sich aufgrund der falschen Größe genierte, diese nach Hause zu schicken.

Als er 1943 nach Russland kam, schickte er sie als Päckchen nach Osnabrück.
Am 14.06.1944 fiel August Melo in Frankreich und starb im Kriegslazarett Le Mans.
Er ist in der Kriegsgräberstätte in Mont-de-Huisnes / Frankreich beigesetzt.

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