Christian Hafner

Superintendent - Pastor in Bad Rothenfelde von 1916 bis 1960

1889 in Ostfriesland (Stedesdorf) geboren. Nach dem Studium in Tübingen und Göttingen 1915 zum Pfarramt ordiniert, war er zunächst als Geistlicher in Bremervörde, Harburg und in der Marienkirche in Osnabrück tätig. Am 2. Juli 1916 wurde er in sein neues Amt in Bad Rothenfelde eingeführt. Zusätzlich zu seiner seelsorgerischen Tätigkeit wurde ihm 1936 die Superintendentur des Bezirks Onabrück-Land übertragen. Dieses Amt hat er ebenfalls bis zum Einritt in den Ruhestand 1960 ausgeübt.

Während seiner 44 jährigen Amtszeit hat er sich unter schwierigsten Bedingungen und mit hohem persönlichen Einsatz u.a. dafür eingesetzt, dass in den Jahren von 1922 bis 1928 die Jesus-Christus-Kirche und in der Zeit von 1946 bis 1953 die Friedhofskapelle in Bad Rothenfelde gebaut und fertiggestellt wurde. Zusätzlich wurde dann im Jahre 1958 nach einer Schenkung des Gebäudes und Grundstücks das damalige Gemeindehaus zu einem brauchbaren Jugendheim ausgebaut.

Im Zusammenhang mit dem Bau der Kirche waren es vor allem die durch die Inflationswirkungen bedingten Konsequenzen, die der Verwirklichung der Pläne entgegenstanden. Während des zweiten Weltkriegs mussten die Bronzeglocken und das Kupferdach des Turmes der Rüstungsproduktion geopfert werden. Am 3. Oktober 1954 konnten dann 3 neue Glocken eingeholt werden, nachdem einige Jahre zuvor bereits der Turm eine neue Kupfereindeckung erhalten hatte.

Bei der Entstehung der Friedhofskapelle hat es während der Zeit der Nachkriegs-wirren ebenfalls eine Vielzahl von Problemen gegeben, die gelöst werden mussten. Umsicht, Tatkraft und Mut waren gefordert, um in den schweren Zeiten dieses Projekt noch vor der Währungsreform zu beginnen.

Infolge der äußerst zähen und langwierigen Verhandlungen beim Ankauf der notwendigen Erweiterungsflächen für den Friedhof sowie den erheblichen Lieferschwierigkeiten bei den immer wieder neu zu beschaffenden Mitteln zogen sich die Bauarbeiten über sieben Jahre hin.

Wegen des fehlenden Fachpersonals für die Bearbeitung des Sandsteinmaterials aus den heimischen Steinbrüchen mussten zeitweilig erfahrende Steinmetze aus Süddeutschland angeworben werden. So konnte schließlich nach Bewältigung all dieser Schwierigkeiten am Tag des 25-jährigen Bestehens der evangelischen Kirche in Bad Rothenfelde die Friedhofskapelle eingeweiht werden. 1)

Bei all diesen Aktivitäten muss man sich vergegenwärtigen, dass sie von Superintendent Christian Hafner neben seinen seelsorgerischen Aufgaben für die Kirchengemeinde Bad Rothenfelde und dem Kirchenkreis Onsabrück ausgeübt wurden.

Im Alter von 72 Jahren ist er dann im Januar 1962 verstorben. Er wurde auf dem Friedhof in Bad Rothenfelde beigesetzt, auf dem vorher so oft sein kraftvolles und tröstendes Wort gehört worden war.

Prof. Dr. Siegbert Hafner

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