Fritz Lahrmann

1853 - 1928 Gemeindevorsteher, Vorsitzender des Kirchenvorstandes und Hotelier

Fritz Lahrmann wurde am 25.10.1853 geboren und ging in die Bad Rothenfelder Ortsgeschichte als Gemeindevorsteher, Vorsitzender des Kirchenvorstandes und Hotelier ein. Von 1902 bis 1919 kümmerte er sich als Vorstand des Ortsrates gemeinsam mit Dr. Viktor Weidtman, Vorsitzender des Aufsichtsrates der „Salinen und Solbad Aktiengesellschaft“ und dem Kur- und Salinendirektor Carl Becker um die Belange des aufstrebenden Badeortes in einer wechselvollen und ereignisreichen Zeit. So gründete er 1913 u.a. den „Kurverein Bad Rothenfelde“, und wurde hier, wie auch im damaligen „Bad Rothenfelder Verschönerungsverein“ in den Vorsitz gewählt.

Beide Vereine waren vorrangig um die touristischen Belange des Badebetriebs bemüht, der sich vor den Hintergründen der stetig wachsenden Gäste- und Besucherzahlen Bad Rothenfeldes in jener Zeit verändern musste. So konnte Lahrmann seine Ideen zur Umgestaltung des heutigen Konzertgartens umsetzen: eine repräsentativere Konzertmuschel wurde errichtet, der Konzertplatz vergrößert, das alte Haus des Kurdirektoren wich dem schmucken Kassenhäuschen und der neuen Anlangen im Kurpark, das große Badehaus (heutiges Kurmittelhaus) wurde errichtet, der Park am Neuen Gradierwerk wurde ausgebaut und der Kahnteich angelegt, ein neuer Kursaal wurde errichtet und vieles mehr.

Insbesondere setzte sich Fritz Lahrmann auch für den Bau des Wasserturms an der oberen Parkstraße im Jahr 1907 ein. Darüber hinaus engagierte er sich stark für die Prädikatisierung Rothenfeldes als Kur- und Heilbad und der damit verbundenen Verleihung des Zusatzes „Bad“ im Jahr 1905. Bei seiner Festrede anlässlich der 100-Jahrfeier des Heilbades Rothenfelde lobte Dr. Weidtman Fritz Lahrmann als einen besonnenen und zurückhaltenden Menschen, dem es gelungen ist, den Kurort durch wechselvolle und „schwierige“ Zeiten des Umbruchs zu leiten.
 
Als Hotelier übernahm Lahrmann das ehemalige Hotel „Lindenhof“ an der Frankfurter Straße von seinen Eltern. Als junger Mann wanderte er für einige Zeit in die USA aus, um die Gastronomie anderer Länder kennen zu lernen und diese weiter zu vermitteln. 1899 verkaufte er den „Lindenhof“ und erwarb das ehemalige Logierhaus Weber an der Osnabrücker Straße. Hier führte er mit seiner zweiten Ehefrau Marie Lahrmann (geb. Mensing) eine beliebte Familienpension, auf deren Gästelisten sich auch adelige Besucher, wie z.B. die Gräfin von Haza oder Baronin von Boeselager wiederfanden. Die aus Fürstenau stammende Marie Lahrmann bildete hier Kochstudentinnen und Hauswirtschafterinnen für den Gastbetrieb aus.
 
Sein direkter Nachbar war der Badearzt Dr. Otto Kanzler, der von Lahrmann maßgeblich in seinem Vorhaben, eine von Dissen unabhängige evangelische Kirchengemeinde zu gründen, unterstützt wurde. So gehörte Fritz Lahrmann nicht nur zu den Anteilseignern und Gründern des „Rothenfelder Kapellenvereins“, sondern er war auch über Jahrzehnte bis zu seinem Tod im Kirchenvorstand der neugegründeten evangelischen Kirchengemeinde Bad Rothenfeldes tätig. Als Vorsitzender des Kirchenvorstandes setzte er sich für die Anschaffung neuer Kirchenglocken und den Neubau der evangelischen Kirche in den Jahren 1927-1928 ein.
 
Fritz Lahrmann verstarb am 15.12.1928, sechs Wochen, nachdem er noch die Einweihung der evangelischen Kirche miterleben konnte.

  • 1902-1919 Gemeindevorsteher Bad Rothenfeldes
  • 1913 Gründer des „Kurverein Bad Rothenfelde“
  • Vorsitzender des „Bad Rothenfelder Verschönerungsverein“
  • Setzte sich für den Bau des Wasserturms an der oberen Parkstraße im Jahr 1907 ein
  • 1905 engagierte er sich stark für die Prädikatisierung Rothenfeldes als Kur- und Heilbad „Bad“ 
  • Hotelier des ehemalige Hotel „Lindenhof“ an der Frankfurter Straße
  • 1899 verkaufte er den „Lindenhof“ und erwarb das ehemalige Logierhaus Weber an der Osnabrücker Straße
  • Bis zu seinem Tod im Kirchenvorstand - Neubau der evangelischen Kirche in den Jahren 1927-1928

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