Kinderheim Phönix / Hotel Metropole

Osnabrücker Straße - 1982 abgerissen

Vielen Bad Rothenfeldern ist das Kinderheim Phönix an der Osnabrücker Straße noch ein Begriff.
Es befand sich dort, wo sich heute der Parkplatz der Schüchtermann-Klinik ausdehnt.

Dabei war das Haus, das ursprünglich von einem Herrn Bellersen um die Jahrhundertwende errichtet wurde, als Hotel konzipiert. „Hotel Metropol“ nannte es sich und hielt „der Neuzeit entsprechend 36 komfortabel möblierte Zimmer, Nachtlogis mit Frühstück, gute Küche, Biere und Weine [und] vorzügliche Betten“ vor.

1904 kaufte Hotelier Hermann Heese das Gebäude auf, aber noch während des 1. Weltkrieges wurde das Gebäude zum Kinderheim umfunktioniert. Geführt von der Gelsenkrichener Bergwerks AG, diente das Gebäude, das man in „Phönix“ umbenannte, zahlreichen Kindern von Werksangehörigen. Schon fünfjährige Kinder durften hier eine vierwöchige Kur verbringen, die vorrangig aus Bädern im stark kohlensäurehaltigen Solewasser bestand. Großer Wert wurde hier, wie in anderen Kinderkurheimen auch, auf gesunde Ernährung und viel frische Luft gelegt. So unterhielt das Kinderheim Phönix auch einen eigenen Wald-Spielplatz an der oberen Parkstraße, vis-à-vis des Weidtmanshofes. Der Besuch des Spielplatzes, der liebevoll „Phönix-Wald“ genannt wurde, stand für die Kinder fest im Programm. Bei schlechtem Wetter bot eine Spielhalle den Kindern hinter dem Haus Freizeitvergnügen.

Während des 2. Weltkrieges wurde das Kinderheim umgebaut:
es wurde optisch dem Baukörper jener Zeit angepasst und um ein Stockwerk erhöht.
Insgesamt beherbergte das Kinderheim während seiner ersten 45 Jahre 25250 Gäste!

Als die Zahl der Kinderkuren rückläufig wurde, stellte man den Betrieb 1973 ein. Das Gebäude wurde 1978 von den Bad Rothenfelder Kurkliniken aufgekauft und stand bis 1982 für insgesamt 9 Jahre leer.

Im Mai 1982 wurde es dann abgerissen. Am Morgen des Abbruches brach im leerstehenden Gebäude ein Feuer aus… Es existieren noch viele Erinnerungen an das alte Kinderheim; unter anderem festgehalten im Erinnerungsbuch von Inge Dibowski, die jahrelang als Erzieherin dort tätig war. Sie schließt ihre Aufzeichnungen an das Phönix mit „Nun liegst du da in Schutt und Asche, meine Erinnerung bleibt!“

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