Waldkrankenhaus

heute Campotel

Von den Kriegszerstörungen des 2. Weltkrieges weitgehend unberührt geblieben, wurde Bad Rothenfelde aufgrund der geschützten Lage, der entfernten Industrie und einer Vielzahl an Unterbringungsmöglichkeiten, als „Lazarettstadt“ für die Kranken-, Kinder- und Altenversorgung bestimmt. In ganz Deutschland entstanden ab Sommer 1944 sogenannte „Ausweichkrankenhäuser“, da der 2. Weltkrieg nun auch gezielter die deutsche Zivilbevölkerung erschütterte - und die medizinische Versorgung drohte, zusammen zu brechen. Vor diesen Hintergründen errichtete man u.a. Aushilfslazarette und Krankenhäuser. So auch die „Krankenhaus-Sonderanlage“ Waldkrankenhaus, das, wie alle anderen Ausweichkrankenhäuser jener Zeit, als Barackenlager konzipiert und errichtet wurde. Es wurde von Berliner Ärzten mit ermländischen Ordensschwestern übernommen, versorgte Patienten ausgebombter Städte, aber auch ausländische Kranke und diente auch als Deportiertenlager.

Bis zum Frühjahr 1960 übernahmen Katharinenschwestern aus Ostpreußen die Leitung. Deren Umzug mitsamt allen Inventars nach Frankfurt am Main wurde seinerzeit in der Tagespresse als einer der „umfangreichsten Umzüge Deutschlands“ bezeichnet.

Im selben Jahr bezogen Thuiner Schwestern das Waldkrankenhaus. Ab Mai 1960 wurden verschiedene Fachabteilungen der Inneren Medizin, der Chirurgie und vor allem der Gynäkologie und Geburtshilfe eingerichtet. Die Neurologische Abteilung war eine Belegabteilung. Insgesamt verfügte das Krankenhaus über 240 Betten.

Spätere Belegabteilungen umfassten die Bereiche HNO und Orthopädie.

Die langen Verbindungswege zwischen den einzelnen Gebäuden, Krankenstationen, die außerhalb des Hauptgebäudes lagen und die großen Entfernungen zwischen Küche und Funktionsräumen erwiesen sich zunehmend als problematisch.

So verzogen nach nur 6 Jahren ihres Wirkens auch die Thuiner Schwestern und verlagerten ihren Standort auf den Harderberg.

Man geht heute davon aus, dass zwischen 6000 – 8000 Kinder in den Jahren von 1945 – 1966 im Waldkrankenhaus geboren wurden.

Ab 1966 übernahm die deutsche Bundeswehr das Gelände und nutzte die Gebäude als Materiallager. Das Areal wurde u.a. auch für militärische Übungszwecke genutzt, bis es im Jahr 1994 von der Gemeinde Bad Rothenfelde zur Nutzung touristischer Zwecke freigegeben wurde. 1997 wurde es durch die Eheleute Berger zu einem Campingplatz umgewandelt; es folgten Um- und Neubauarbeiten.

Im Frühjahr 2000 öffnete hier die „Kur & Camping Galerie“ mit 480 Stellplätzen und vielen Freizeitangeboten von Sauna, Fitness, Kinderbetreuung und vielem mehr.

Ab 2004 übernahm Johannes Mönter mit dem Geschäftsführer Jens Kowald den Camping-Park.

2005 wurde die „Kur & Camping Galerie“ in „Campotel“ umbenannt; ein Jahr später wurde Christoph Emken neuer Geschäftsführer.

Seit 2007 ist Johan Bosch Betriebsleiter und übernahm das Campotel im März 2013.

Bis heute ist es mit seinen vielen Freizeit- und Kulturmöglichkeiten und –aktivitäten ein beliebter Treffpunkt für Gäste, Einheimische, Urlauber und junge Familien.

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